Mutter Courage und ihre Kinder

Friedensliteratur
Abscheu vor dem Krieg

Brecht will mit „Mutter Courage“ Abscheu vor dem Krieg vermitteln.

Mutter Courage will am Krieg verdienen und verliert dabei alle ihre vier Kinder an den Krieg. Aber es wird noch deutlicher ausformuliert: In einem Gespräch wird gesagt, dass der betreffende Krieg sich in keiner Hinsicht von anderen Kriegen unterscheide. Er bedeute Tod, Armut und Unheil für die betroffene Bevölkerung und Gewinn für die Herren, die den Krieg zu ihrem Nutzen führten.

 

Insbesondere im deutschsprachigen Raum wurde der Ausspruch von Carl Sandburg „Sometime they'll give a war and nobody will come“ (übersetzt mit: „Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin“) bekannt. Er wurde eine Zeitlang Brecht zugeschrieben.

 


Mutter Courage und ihre Kinder›
Bertolt Brecht

Mit dem Planwagen durch Europa: Für die Marketenderin Anna Fierling, „Mutter Courage“ genannt, ist der Krieg ein lukratives Geschäft. Begleitet von ihrer stummen Tochter Kattrin, zunächst auch den beiden Söhnen Eilif und Schweizerkas, und stets im Gefolge verfeindeter Truppen, treibt die „Courage“ Handel, wo und mit wem sie nur kann.

Getrieben von einem schier unverwüstlichen Überlebenswillen, behauptet sich diese höchst moderne Geschäftsfrau unter widrigsten Umständen – und verliert am Ende (fast) alles.
Brecht schrieb eine „Chronik aus dem Dreißigjährigen Krieg“.  In exemplarischen Szenen entrollt das Stück einen historischen Bilderbogen der Jahre zwischen 1624 und 1636, um den Menschen, so Brecht, nachhaltig vor Augen zu führen, „dass die großen Geschäfte, aus denen der Krieg besteht, nicht von den kleinen Leuten gemacht werden. Dass der Krieg, der eine Fortführung der Geschäfte mit anderen Mitteln ist, die menschlichen Tugenden tödlich macht, auch für ihre Besitzer. Dass für die Bekämpfung des Krieges kein Opfer zu groß ist.“

 

Den Namen „Courage“ übernahm Brecht aus dem Roman  "Die Landstörtzerin Courasche"  (1670) von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen, der am Beispiel einer Zigeunerin beschreibt, wie die Wirren des Dreißigjährigen Krieges zur sittlichen und menschlichen Verwahrlosung führen.

Grimmelshausens Romane schildern schonungslos die Schrecken des Krieges.

Brecht will vor dem Hintergrund des Dreißigjährigen Krieges vor dem Krieg im Allgemeinen warnen und dessen Ursachen aufdecken. Von Grimmelshausen stammt der historische Hintergrund des Dramas, die Gestaltung des Kriegsgeschehens als Bürgerkrieg.

 

Quellen